Der 10. Schlicker Talschuss ist Geschichte!
gepostet am 02.04.2017
Wir durften gestern endlich unser Jubiläum erfolgreich über die Bühne bringen - der 10. Schlicker Talschuss Volksabfahrtslauf konnte nach der letztjährigen Absage bei fairen Bedingungen stattfinden. Das Wetter war sogar besser als prognostiziert! Und über 50 StarterInnen waren gekommen, um sich mit vollem Karacho die Piste hinunterzustürzen!
Unsere heurige Speedqueen Hannah Fabro aus Wattens auf den ersten Metern.
Etwas "gezittert" hatten wir schon wieder - zu tief saß noch die Erinnerung an "den Nebel des Grauens" vom Vorjahr. Ein solcher war zwar nicht angekündigt, der Wetterbericht schloss aber "Regenschauer nicht aus". Dazu der eh schon wieder brutal tiefe Frühjahrsschnee, durchsetzt mit Wasserlöchern, die nah dran waren an der Bezeichnung "See". Doch es sollte am Ende alles gut laufen!
Wetter und damit (Aus-)sicht waren optimal. So macht Skirennen fahren und veranstalten Spaß.
6 Damen und 45 Herren waren zum Start am Kreuzjoch erschienen, um es wieder richtig krachen zu lassen. Weicher Schnee hin oder her, mit den richtigen "Waffen" unter den Füßen ging es trotzdem mit weit über 120 km/h zu Tale. Die Grinser im Gesicht der Finisher sprachen Bände. Einmal Speedjunkie immer Speedjunkie!
Flieger, grüß mir die Sonne! Tagessieger Norbert Holzknecht schwebte in allen Belangen über den Dingen!
Da der heurige Winter sich, aus welchen Gründen auch immer, auch im April nicht dazu durchringen konnte, seinem Namen gerecht zu werden, waren wir gezwungen, das Ziel einige hundert Meter weiter heroben zu machen als bei früheren Auflagen. Im Bereich der Mittelstation Froneben war für Skifahren schon zu viel Frühjahr eingekehrt. Auch bei der Präparierung gingen wir neue Wege und baten die Pistengerätefahrer, die Talschlusskurve auf der Ideallinie unberührt zu lassen. Damit sollten wir etwas härteren Untergrund haben als mit frisch gewalzter Spur. Weich genug war es aber immer noch, trotzdem überstanden diese Schlüsselstelle alle unbeschadet. Einziger Sturz des Tages passierte weiter oben, der Fahrer kam - wohl gut durchgeschüttelt - zum Glück ohne gröbere Verletzung davon. Wir hoffen es gab nicht zu viele blaue Andenken Adrian!
Lukas Prem auf Höhe Zirmachalm, wo der sicheren Linie wegen Richtungstore zu nehmen waren.
Am Weg zu guten Platzierungen waren nicht nur bestes Material und beste Gleiterqualitäten mitzubringen, sondern galt es auch, eine geschickte Linie zu wählen. Ganz wichtig: nur keine Wasserlacke erwischen, die einen fast aus den Skischuhen katapultieren hätte können und auch auf apere Stellen am äußeren Rand war zu achten. Ein schwieriger Kompromiss also zwischen "Kopf rein" für gute Aerodynamik und eben vorausschauendes Fahren für Vermeidung von unangenehmen und natürlich zeitintensiven Bremseinlagen.
Der einzige im Feld, dessen Startnummer mit seinem Namen beschriftet war - Denifl Flo am Weg zum Podestplatz!
Am besten gelungen ist dies alles den Tagesbesten: bei den Damen blieb abermals Tanja Frühmesser vom TSV Schwaben Augsburg/Deutschland siegreich, die ihren Titel aus dem Vorjahr eindrucksvoll verteidigen konnte. Ihre Zeit 3:49,28. Knapp dahinter klassierte sich die Wattenerin Hannah Fabro vom Uvex Salomon ABF Team in 3:51,96. Sehr erfreulich dann aus heimischer Sicht Rang 3 - dieser ging mit Bettina Thaler (4:13,34) an den veranstaltenden SV Telfes.
Bei den Herren der Schöpfung war es der nunmehr dreifache Talschuss-Sieger (=Rekord) Norbert Holzknecht aus Grinzens (Uvex Salomon ABF Team), der die Konkurrenz in die Schranken wies - und zwar heuer wieder sehr deutlich. Der Streckenrekordhalter schwang in hervorragenden 3:07,27 ab - wegen der heuer kürzeren Distanz wird das aber nicht als neuer Rekord gerechnet. Die 3:09,12 bleiben bestehen, wären bei "normalem Ziel" aber eh knapp nicht zu schlagen gewesen. Hinter ihm klassierte sich bei seiner ersten Teilnahme Andreas Fuchs vom Schiclub Going in 3:18,13. Und auch in dieser Klasse durften wir als Heimatverein stolz ein Stockerl verkünden. Florian Denifl vom SV Telfes fuhr in der super Zeit von 3:18,35 knapp hintern der Silbermedaille auf Rang 3.
Die Teamwertung war wie Damen- und Herrenklasse eine Angelegenheit für die Titelverteidiger. Die Mander vom Uvex Salomon ABF Team holten den Hattrick und siegten heuer in 9:53,65 in der Besetzung Norbert Holzknecht, Christian Salinger und Helmut Lechner. Damit haben sie an Siegen mit dem Team Kräulspitz gleichgezogen. Hinter den Gewinnern kam die Mannschaft Team Alpin 1 aus Neustift mit Martin Falbesoner, Thomas Kindl und Klaus Knoflach auf Rang 2 in einer Zeit von 10:14,71. Ebenfalls vom Siegerpodest bzw. von neben dem Siegerpodest - weil wir 9 ausgewachsene und auch gut genährte Männer einfach nicht Platz hatten - lächelten Andreas Fuchs, Franz Lanthaler und Markus Hinterholzer vom Schiclub Going. mit ihren 10:22,09.
Auch wenn heuer dank starker Leistungen eigentlich gar nicht notwendig, prämierten wir wie immer die schnellsten SV Telfes-Athleten. Somit durften Bettina Thaler und Florian Denifl ein weiteres Mal herauskommen und Preise in Empfang nehmen. Gratulation euch beiden!
Und da die größte Leistung eigentlich immer jener Fahrer bringt, der die Abfahrtshocke am längsten halten muss, freute sich Dominik Schmidbauer nachträglich doch sehr über seine Zeit von 4:42,42, brachte sie ihm doch Komperdell-Rennstöcke und allerlei HWK-Wachs ein - damit der Ski in Zukunft schneller läuft!
Das Podest der Damenklasse v.l.n.r.: Bettina Thaler (3.), Tanja Frühmesser (1.) und Hannah Fabro (2.).
Der letzte Akt des Tages war die Prämierung der Speedqueen bzw. des Speedkings bei der HWK-Speedwertung. Gemessen wurde wie auch in den letzten Jahren im Bereich "Schrankenschuß". Hier gab es ein fast unglaubliches Kuriosum: zwei Herren wurden mit der exakt gleichen Geschwindigkeit "geblitzt"! Dies brachte uns etwas in Verlegenheit, hatten wir natürlich nur eine Trophäe vorbereitet. Aber wir dürfen die nachzufertigende einem der beiden nachreichen, was wir schnellstmöglich machen werden. Der Topwert von Norbert Holzknecht (Grinzens, seines Zeichens Rekordhalter in dieser Wertung) und Martin Falbesoner (Neustift) betrug satte 123,71 km/h! Die Trophäe bei den Damen sicherte sich mit tollen 106,83 km/h Hannah Fabro aus Wattens. Respekt!
Nach dem Ende der großen Preisverteilung und den Dankesworten ging es zum nicht zu vernachlässigenden gemütlichen Teil über. Da wurde fleißig analysiert, sowohl von jenen, die eh schnell waren, also auch von jenen, die gerne schneller wären. Im Gedanken waren viele schon in der Zukunft sich fragend, ob das frisch ausgefasste T-Shirt "10. Schlicker Talschuss" vielleicht noch länger als Erinnerungshilfe herhalten wird müssen. In erster Linie war es aber fein und flüssig, bis dann zu später Stunde auch die hartnäckigsten "Hocker" mit dem Shuttlebus die Heimreise antraten.
Die Sieger der Spezialwertung Topspeed (v.l.n.r.): Norbert Holzknecht, Hannah Fabro und Martin Falbesoner!
Großer Dank an dieser Stelle den Unterstützern und Helfern:
- dem Team der Schlick 2000 mit Pistenchef Michael Thaler
- der Bergrettung Vorderes Stubai
- den Streckenposten und Kurssetzern
- der Film- und Fotomannschaft
- dem Zeitnehmungs- und Speedmessteam
- dem gesamten OK-Team
- der Schlickeralm - Andi Stern für den Shuttledienst
- der Fa. Schweiger Fulpmes für das Transportfahrzeug
- der Eisbar Kreuzjoch und dem Bergrestaurant Bruggeralm für die Bewirtung
Ohne unsere Partnern und Sponsoren ginge gar nichts - DANKE für die Hilfe und für super Sachpreise:
Hier geht es zum Fotoalbum 2017 (danke Christopher Rossiwall) sowie zum Filmarchiv (thx Helli Knoflach).
Die gesammelten Ergebnisse seht ihr hier:
Ergebnis 10. Schlicker Talschuss 2017
Nach dem Rennen ist nicht zwangsläufig vor dem Rennen - wenn es 2018 eine Neuauflage des Schlicker Talschusses gibt, werden wir das aber natürlich wieder rechtzeitig kundtun.
Bärig war´s - allen, die zum Erfolg des Events in diesem und in den vergangenen Jahren beigetragen haben, sei hiermit noch einmal ganz herzlich gedankt. #werdendieWadlnwiederbrennen? #SkifoanisdesLeiwandste
Euer OK Schlicker Talschuss des SV Telfes!